Jeden Tag werden Fortschritte in der Technologie gemacht. Parallel zu diesen technologischen Veränderungen erlebt auch unser medizinischer Beruf eine Weiterentwicklung. Bei dem im Bild gezeigten Patienten wurde dem Patienten durch einen 3,5 cm langen Einschnitt eine Herzklappe aus Metall mit einem Durchmesser von 2,5 cm eingeführt. Mit anderen Worten: Die „offene“ Herzoperation wurde mit dieser Methode „geschlossen“.

Übermäßige Schnitte waren schon immer ein Albtraum für Patienten in chirurgischen Abteilungen. Natürlich ist der Schnitt für uns Chirurgen sehr wichtig. Besonders HerzoperationDie Fähigkeit, alle Organstrukturen zu sehen, ihre Umgebung zu beherrschen und sie im Falle einer Komplikation (z. B. Blutung) zu verwalten, ist direkt proportional zur Erfahrung des Chirurgen. Jahrelang Vollständige mediane Sternotomie (vollständige Öffnung des Brustkorbs) Für uns Herzchirurgen war es zur Kontrolle während der Operation notwendig. Parallel zu den Fortschritten in der Technologie werden lange Schnitte, die den Patienten Angst machen und ihnen eine Operation ersparen, langsam immer kleiner. Das Problem ist nicht nur die Angst; auch die Ästhetik ist in den Vordergrund gerückt.

Aorten- und Mitralklappenintervention

Wie auf dem Bild oben, das einst großartig Herzchirurgie  ( Aorten- und Mitralklappenersatz).) wird nun durch einen solchen Einschnitt realisiert. In der Türkei  bereitet die rheumatische Klappenerkrankung  vor allem jungen Bürgern Probleme. Ein Klappenwechsel in jungen Jahren bringt jeden, egal ob Mann oder Frau, dazu, über einen Schnitt nachzudenken. Allerdings sorgen „geschlossene“ Operationen, die mit so kleinen Schnitten durchgeführt werden, für eine psychologisch positive Energie in der postoperativen Phase (nach der Operation) und können die Schwelle für Schmerzen und Unwohlsein erhöhen. Lebensqualität Es hat sich zu einem Faktor entwickelt, der die Lebensqualität nach einer Operation verbessert.

Auch Kollegen in der Herzchirurgie sollten bedenken, dass sich mittlerweile alles in eine interventionelle Richtung bewegt. Aus diesem Grund sind neben klassischen Methoden auch Operationen und Eingriffe in den Vordergrund gerückt, bei denen der Patientenkomfort im Vordergrund steht. In diesem Bereich gilt es „auf den Zug zu kommen“ und die Weiterentwicklung voranzutreiben. Die minimalinvasive Herzchirurgie liegt mittlerweile in erfahrenen Händen, hat bewiesen, dass es keinen falschen Weg gibt, und ist in vielen Zentren zur Routine geworden.

Allerdings sollte man sich auch darüber im Klaren sein, dass die Ergebnisse dieser Art von Operation niemals schlechter sein sollten als die der klassischen Methode. Sonst führt uns die Euphorie bald auf den schlechten Weg …

1)  Aybek T, Zweihundertvierzig minimalinvasive Mitraloperationen durch rechte Minithorakotomie. Ann Thoraxchirurgin. 2006 Mai;81(5):1618-24.

2)  Yang M, Vergleich der postoperativen Lebensqualität bei Patienten, die sich einer Vorhofmyxom-Exzision mit robotergestützter und konventioneller Chirurgie unterzogen haben. J Thorax-Herz-Kreislauf-Chirurgie. 11. Februar 2015. pii: S0022-5223(15)00119-1. doi: 10.1016/j.jtcvs.2015.01.056

3)  Aybek T et al. Klinisches Ergebnis, Schmerzwahrnehmung und Aktivitäten des täglichen Lebens nach minimalinvasiver Koronararterien-Bypass-Transplantation.  Anadolu Kardiyol Derg. 2014 Mär;14(2):172-7. doi: 10.5152/akd.2014.4570. Epub 2014, 14. Januar.

Loading